Home
Impressum
RUTH FLEIGS GALERIE
Schulkinder malen
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistisches
A DER ALTE GOETHE
Briefpartner
Briefkunst
Gesprächspartner
Goethes Tagebuch
Schatten des Todes
Ausg. letzter Hand
Weltliteratur
Geistig vereinsamt
Sekretieren
Erinnerungsschocks
Sich-historisch-Sein
›Warte nur, balde‹
Kollektivwesen Genie
Hypsistarier Goethe
B ZU THEODOR FONTANE
Herr von Ribbeck
Grete Minde
Ellernklipp
Unt. Birnbaum. Quitt
L'Adultera
Schach von Wuthenow
Gegenzeitigkeit
Zur Stechlin-Fontäne
C ZU »BONAVENTURA«
Literar. Identität
Mikrostilistik
Exlusionsphase
›Memnon‹-Nacht
Name und Maske
D ZU AUG. KLINGEMANN
Kandidatenreigen
Sprachstatistiken
K-s Artikel und ›Nw‹
Datierungstabelle
Arnims Nachtwache
Nacht bei Klingemann
Pseud. Bonaventura
Demiurg Shakespeare
Maske »Bonaventura«
»Parallelen«-Debakel
Mimetisches Genie
Prometheus Theater
Braunschweiger Vita
Vampirismus
Zwei Lieblingsorte
Collegium Medicum
Freigeist Lessing
Mentor Eschenburg
Alessandro-Kreuzgang
Postskripta 2011


BONAVENTURAS MENTOR, DER SHAKESPEARE-ÜBERSETZER ESCHENBURG 

____________________________________________________________________________________

Bildquelle: Hugo Burath, ›August Klingemann und die deutsche Romantik‹ (Braunschweig 1948), neben S. 48


Wieland festzustellen sei.
211 Eschen­burg, als ei­ner der be­deu­tend­sten Über­set­zer des 18. Jahr­hun­derts gilt,212 übertrug fer­ner Ra­cines »Esther«, Vol­taires »Za­ire«, au­ßer Hurds Kommen­taren zu Horaz einige Es­says zur Musik und Malerei, gab kurioserweise eng­li­sche Über­set­zun­gen von Bür­gers »Lenore« heraus und ver­öf­fent­lichte neben vielen Studien zur eng­li­schen Li­te­ra­tur­ge­schich­te schon Un­ter­suchungen zur alt­deut­schen und mit­telalterlichen Li­te­ra­tur. Er war als »För­de­rer und Be­ra­ter jun­ger schau­spielerischer und dich­te­ri­scher Be­ga­bun­gen ... auch Klin­ge­manns Gön­ner und För­de­rer«.213 Eschen­burg hat­te sel­ber einst Text­bü­cher für The­a­ter­ge­sell­schaf­ten be­ar­bei­tet, ein dramatisches Gedicht nach dem »Ossian« und dra­ma­ti­sier­te Fest­spiel­stü­cke so­wie Sing­spie­le geschrieben und bildete allein dadurch schon ein ent­schei­den­des Ge­gen­ge­wicht zu dem Steif-Pe­dan­ti­schen der »Cam­pe­schen Cli­que« (Eschenburg).214 Die Li­ste der ge­borg­ten und zu­rück­er­be­te­nen Bücher, die er als hilfsbereiter Bibliothekar am Carolinum Jahr für Jahr im »Ma­ga­zin« an­zeig­te, liest sich für 1798 gerade so, als habe Klingemann die Bücher für seine be­vor­ste­hen­de Ab­rei­se nach Je­na zu sich ge­nom­men: Ge­schichte des Tom Jones, Bürgers Gedichte, Julius von Ta­rent, Ho­ra­ti­us, Lich­ten­bergs Erklärungen Hogarthischer Kupferstiche und Engels Anfangsgründe der Dich­tungs­ar­ten.215 Durch sei­ne ei­ge­ne Bib­li­o­thek vermochte Eschenburg übrigens Caroline wäh­rend ih­rer er­sten Braun­schwei­ger Zeit 1795/96 zu gewinnen; »mit ihm scheint dann auch Schle­gel von al­len Braun­schwei­gern am mei­sten ver­kehrt zu haben«.216

    Unter seinen Schriften, deren geschickte Didaktik und »knappe Eleganz« immer noch Anerkennung fin­den,217 hatten die Handbücher den größten Erfolg, die aus den Vorlesungen am Carolinum hervorgegan-

-------------------------------------------------------------------------------------------

211  Klaus Bartenschlager, Bonaventuras Shakespeare: Zur Bedeutung Shakespeares für die Nachtwachen. In: Fest­schrift John W.P. Bourke (München 1974, S. 347-371), S. 367f.

212  Manfred Pirscher, Johann Joachim Eschenburg. Ein Beitrag zur Literatur- und Wis­sen­schafts­ge­schich­te des 18. Jhs. (Dis­sert. Dortmund 1960), S. 194 

213  Hugo Burath, a.a.O. (Fußnote 84 auf S. 58), S. 35; ähnlich vage Karl Steinacker, Abklang der Aufklärung und Wi­der­hall der Romantik in Braunschweig (Braunschweig 1939), S. 64 

214  Vgl. Burath, a.a.O., S. 48    215  Braunschweigische Anzeigen vom 14.2.1798 

216  Herbert Levin, Die Beziehungen der Romantiker zum Herzogtum Braunschweig. In: Braun­schwei­gi­sches Magazin 1919 (S. 57-76), S. 69    217  Fritz Meyen, Johann Joachim Eschenburg 1743-1820 (Braun­schweig 1957), S. 52

                                                                - 98 -                                        Weiter








Collegium Carolinum in Braunschweig
Zurück
Top
http://www.fleig-fleig.de/