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HÁNIA. Oben: Venezianische Hafenpromenade (von der Janitscharen-Moschee her gesehen)
Unten: Die venezianischen Arsenale; im Hintergrund die Weißen Berge (Lefka Ori)

MÁLEME: Auf dem deutschen Soldatenfriedhof
Bräuer, General der Fallschirmjäger und Kommandant der Festung Kreta, wurde nach Kriegsende von den Briten an Griechenland ausgeliefert und nach einem Kriegsver- brecherprozeß in Athen erschossen.


Quellen: http://www.greecetravel.com/crete/chania/oldtown/chania-mosque.jpg                                                                                                                www.kreta-wiki.de/wiki/images/c/c4/Friedhof_Maleme.jpg

www.greecetravel.com/crete/chania/oldtown/venetian-shipyards.jpg                                                                                                                                 www.historic.de/Home/Kreta2007/Maleme/SFMaleme.htm



Wir durchstreifen dann Hánias Altstadt, die mit ihrer über 6000 Jahre hin nachweisbarer Siedlungsgeschichte zu den ältesten der Welt zählt. Es dominieren hier die Bauten der Venezianer, die Kreta 450 Jahre lang beherrschten; von den Holzbalkon-Häusern der Tür­ken, die dann rund 260 Jahre herrschten, scheint nicht mehr viel erhalten zu sein. Die venezianischen Arsenale (ka­no­nen­ku­gel­fe­ste Werf­ten) hat man jetzt für Kunst- und Automobilausstellungen her­ge­rich­tet. Wir sto­ßen auch auf eine von alten Häus­chen um­ring­te Aus­gra­bungs­stät­te und steigen hinunter. – In einem Schmuckgeschäft unweit des Ho­tels ent­de­cke ich für ei­nen kom­men­den Ge­burts­tag ei­nen Goldring mit Kar­ne­ol­stein. Die am Ring in Dreiecksform aufgetragenen winzigen Goldkügelchen fin­den sich in nur leich­ter Ab­wand­lung spä­ter an mi­no­ischem Schmuck und Dekor wieder!


So. 21.8.05:


Weiter westlich, kurz vor dem deutschen Soldatenfriedhof von Máleme, besichtigen wir ein kleines mi­no­isches Tholosgrab (vor dem ich mich mit her­me­tisch gekreuzten Fü­ßen photographieren lasse). Der von der Landstraße abgelegene Sammelfriedhof für an­nä­hernd 5000 Gefallene liegt ver­steckt in ei­nem Oli­ven­hain und ist, wie es sich ge­hört, we­sentlich schlichter als der von den Kre­tern angelegte in Sou­da. Statt der vertikalen Mar­mor­blö­cke sind es hier nur flache Granitplatten, auf denen jeweils zwei Ge­fal­le­ne ver­zeich­net sind. Einige aufgerichtete niedere Steinkreuze glie­dern die An­la­ge ein we­nig. Auf einer der In­for­ma­ti­ons­ta­feln in dem kleinen Museum wird – wie in Spiel­bergs Film ,Pri­vate Ryan’ – das Schicksal drei­er Brü­der (der Gra­fen Blü­cher) do­ku­mentiert, die hier im Mai 1941 während der Luft­lan­de­ope­ra­tion „Merkur” fielen; einer von ih­nen lan­de­te mit dem Fall­schirm in­mit­ten ei­ner feind­li­chen Pan­zer­ab­teilung.


Zurück gen Hánia, wo ich mich vor der Altstadt erneut verfahre und in einem Badestrandgelände aus­kom­me. Beim Wenden rück­wärts in einen kleinen san­di­gen Nebenweg schlägt der Mietwagen mit dem Un­ter­bo­den hart auf. Erst beim Aussteigen ist zu se­hen, daß die as­phaltierte Straßenkante genau hier ab­bricht und nur ei­ni­ge Feldsteine die wei­te­re Radspur provisorisch mar­kie­ren. Es tröpfelt heftig aus ei­ner Stel­le unterhalb des Motorbereichs. Schon sind kre­ti­sche Au­to­fahrer zur Seite, helfen mir beim Über­prü­fen al­ler Flüs­sig­keits­stän­de, die aber alle in Ordnung sind, insbesondere der Kühlwasserstand. Es scheint also nur das Was­ser der Kli­ma­an­lage zu sein. Da es auch noch nach 10 Mi­nu­ten der Wei­ter­fahrt tröpfelt, erwarten wir den bal­di­gen Aus­fall der An­la­ge und stel­len uns auf einen Wa­gen­wech­sel bzw. das Aufsuchen der Eurocar-Zentrale in Ré­thim­non ein. Als die Kli­ma­an­la­ge auch nach ei­ner wei­te­ren Vier­tel­stun­de noch funk­tioniert, riskieren wir es, wie vorgesehen zur Halbinsel Akro­tí­ri hin­aus­zu­fah­ren, bis nach Stav­rós, dem Schau­platz der Ver­fil­mung von ,Alexis Sorbas’. Der kleine Berg ist gut wie­der­zu­er­ken­nen, auch ein Höh­lenloch dort, wo im Film der Eingang zum Stol­len ist. Ka­zan­tza­kis sam­mel­te entsprechende Er­fah­run­gen in der pe­lo­pon­ne­si­schen Mani-Region, wo er ein klei­nes Braun­koh­len­werk gepachtet hat­te. – Am Fu­ße des Ber­ges ba­den vor al­lem Ein­hei­mi­sche in ei­nem See, der mit dem Meer verbunden ist. Wir schauen dem so gar nicht aufgeregten Trei­ben bei einem Im­biß in ei­ner Ta­ver­ne zu und laufen zuletzt zum Mee­res­saum hin­über.

   Auf dem Rückweg fahre ich den kleinen Flughafen der Halbinsel an, um den Manager eines Au­to­ver­leihs nach Details zur Kli­ma­an­la­ge zu fragen. Er weiß es auch nicht so ge­nau, doch versichert mir ein pra­xis­nä­he­rer Mietwagen-Abnehmer, daß der Was­ser­ver­lust unbedenklich wäre. Tatsächlich bleibt alles wei­ter­hin  im grü­nen Bereich. – Abends durch­lau­fen wir noch Hánias Alt­stadt.

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