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„Der weiße Turm” auf einer kolorierten alten Postkarte


Blick von der Oberstadt über die Rotunde (Mitte) bis zum „Weißen Turm” (links)
Quelle: http://cdn.fotocommunity.com/photos/14169935.jpg   

Am Abend gehen wir noch entlang der Hafenpromenade zum „Weißen Turm” alias „Blutturm”. Letzteren Namen bekam der zur Ha­fen­be­fe­sti­gung ge­hö­ren­de Rund­turm, nachdem in ihm viele Führer der revoltierenden Janitscharen gefangengesetzt und 1826 von Sul­tan Mahmud II. hingerichtet wor­den wa­ren. Die Tür­ken über­tünch­ten daraufhin den Turm mit weißem Kalk und nannten ihn den „Wei­ßen Turm”, und dabei blieb es auch für die heu­ti­gen Grie­chen („Lef­kos Pir­gos”). Ge­gen­wär­tig hat man in dem Turm das Stadt­mu­se­um eingerichtet. – Die fast 500 Jahre alte Elitetruppe der Janitscharen, die sich an­fäng­lich nur aus gefangenen und dann kon­ver­tier­ten Chri­sten zusammensetzte, wurde 1826 aufgelöst.

 

In Saloníki wie in keiner anderen Großstadt erblickt man diese Mädchengesichter, die mit einem Schlag den Orient herbeizaubern. Die Stadt gehörte ein hal­bes Jahr­tau­send zum osmanischen Reich, fast ein Jahrhundert länger als das übrige Griechenland. Die mei­sten der griechischen Einwohner sollen hier erst in der zweiten oder drit­ten Ge­neration leben. – An der Meerespromenade lie­gen gleich zwei Dutzend Cafés und Tavernen nebeneinander, die fast nur von Ju­gend­li­chen aufgesucht wer­den. Erst un­mit­telbar vor dem großzügig angelegten Aristotelesplatz begegnet man auch wieder älteren Leu­ten. Wir las­sen uns in ei­nem Ca­fé-Re­stau­rant auf dem Platz nie­der. Ein al­lein da­sitzendes Mädchen, dessen Mutter vermutlich in dem Café arbeitet, redet ei­ne Drei­vier­tel­stun­de lang auf ih­re Püpp­chen ein.


Di. 21.8.01:


Den Mietwagen lassen wir in der Tiefgarage und gehen noch einmal über den Zentralmarkt. Vieles in dem bunten Angebot ist uns un­be­kannt, und seien es nur be­stimm­te Olivensorten. Wir kommen zu den Ruinen der römischen Agora; ih­re einst zwei­ge­schos­si­ge Säulenhalle läßt sich noch gut erkennen, ih­re Re­li­ef­fi­gu­ren aber wer­den im­mer noch – im Louvre ausgestellt! In einem nah­ge­le­ge­nen Kafénion spielen alte Männer eifrig Karten, nebenan arbeitet ein Bil­der­rah­men­ma­cher vor sei­nem La­den und nimmt sich für jeden Handgriff reichlich Zeit.

   Mit dem Bus fahren wir nun langsam hoch und höher in die verwinkelte alte türkische Oberstadt und suchen den Hep­ta­pyr­gi­on-Turm auf. Diese Zi­ta­del­le am höch­sten Punkt der byzantinischen Stadtmauer diente un­ter den Türken und zuletzt unter den grie­chi­schen Obristen als Gefängnis. Von ihr aus hat man ei­nen schö­nen Blick die Stadt­mauer hinunter und noch weiter über die Ro­tun­de bis zum Weißen Turm. – Auf halbem Fußweg zurück lassen wir uns unter ei­ner mäch­ti­gen Pla­ta­ne ne­ben einem Dorf­brun­nen zu einer Erfrischung nieder.


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