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„Day for Night” in THE SEARCHERS (1:44:04)




Daß John Ford auf eine visuell-as­so­zi­a­ti­ve Ver­schmel­zung Scars mit dieser Felsklippenlandschaft von Monument Valley ab­hebt, deu­tet nicht zuletzt die in „amerikanischer Nacht” gedrehte Szene an, in der Ethan zuletzt Scars La­ger ent­deckt äh­nelt doch der dunkle untere Außenrand des Fels­vor­sprungs, auf dem er sich an­schleicht, in der ge­wähl­ten Kameraperspektive einem mar­kan­ten In­di­a­ner­pro­fil.

 

Soweit ich sehe, dürfte wohl Wim Wenders, aber noch kein Filmhistoriker diese subtile Zeichen­sprache Fords bemerkt haben. Wie stark jedoch die un­ter­schwel­li­ge Wir­kung der Vogelkrallen-Zei­chen sein muß, mag man daran erkennen, daß der deut­sche Ver­leihtitel ,Der schwarze Falke’ heißt, ob­gleich die­ser Na­me weder in Le­Mays noch in Fords ,The Searchers’ vor­kommt. Bei beiden heißt der Häuptling dieser Nawecki-Ko­mant­schen „SCAR” oder auch „Chief Scar”.

Die Wörterbücher geben für das Substantiv die folgenden geläufigeren Bedeutungen an:

               1 scar: 1. „Narbe, Schramme, Riß” oder auch „Furche, Runzel”
                            2. „(fig) der
(Schand-)Fleck, Makel” bzw. „zurückgebliebene Spur”
                            Für das Verb: „schrammen, ritzen, furchen” sowie „(fig) entstellen”
              
2 scar: „steiler Abhang, Klippe”, „Felsenspitze”


Diese Bedeutungskomponenten stimmen ja weitgehend mit den diversen Krallen- und Federzeichen eines solchen „Falken” überein. Der deutsche Häupt­lings­na­me ist ei­gent­lich nur eine Übersetzung dessen, was ohnehin zu sehen ist, sei es direkt in der Kriegs­be­ma­lung, sei es in der un­merk­lich ge­steu­er­ten Spurenlese. – Übri­gens treibt schon Alan LeMay sein Wortspiel mit „scar”.


John Fords ‚The Searchers’ /,Der schwarze Falke’ ist die amerikanische Odyssee. Dieser Odysseus erscheint dabei wie schon bei LeMay in der Dop­pel­ge­stalt der bei­den so zä­hen Ver­fol­ger Ethan (Amos bei LeMay) und Mart(in). Mart, bei LeMay die per­spek­ti­vi­sche Haupt­figur des Ro­mans, trägt zugleich das Mo­tiv des Heim­wehs und der Sehn­sucht nach seiner Pe­ne­lo­pe (Lau­rie) in sich, was sich am Ende komödiantisch er­füllt, wenn er den dreist auf­tre­ten­den und ge­cken­haft ge­klei­de­ten „Frei­er” (Char­lie Mac­­Corry) eben noch abfangen kann. Ethan (hebräisch be­stän­dig/aus­dauernd) verkörpert das ar­cha­i­sche, bib­lische wie odys­seische Ra­che­verlangen,


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