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VYŜEHRAD, Grafik von Frantisek Simon (1940)

Rechts oben: Die Peter-Paul-Basilika auf dem Vyšehrad
Darunter der dortige tschechische Ehrenfriedhof

 

Quellen: www.tfsimon.com/tfsimon-novak1940AP2-vysehrad-big.jpg   www.wgsebald.de/pragturm/120_3.jpg   http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Vysehrad_hrbitov_cemetary1.JPG 


7.6.06: Wir nehmen nun die Straßenbahn südwärts zu den Ruinen der Burganlage Vyšehrad, dem mythischen Sitz der Seherin und Přemysliden-Fürstin Libuše (Li­bussa), die als „Stammmutter” der Tschechen gilt. Die Ruinen liegen am steilen rechten Moldauufer seitlich oberhalb der Klinik, in der ich als „reichsdeutsches” Kind im Januar 1945 geboren wurde. In dem angrenzenden Gebäudeflügel der Klinik, so meine Mutter, wurden damals schwerverwundete Angehörige der Waffen-SS ver­sorgt; Beinamputierte rutschten auf dem Flurboden entlang, in Sichtweite der deutschen Wöchnerinnen, denen man während ihrer Geburtswehen die Leiden solcher Frontsoldaten entgegenzuhalten pflegte.

15.7.87: Wir durchfahren den Bezirk Podol, in dem einige halb verborgene Villen liegen und meine damalige Geburtsklinik; ihr angeschlossen war eine Abteilung für schwerverwundete SS-Männer. … Schließlich kommen wir zur Koperníkova 12, wo in einer Villengegend meine Mutter mit ihrem Säugling Horst bis zur Flucht im April 1945 wohnte.


Nach Erklimmen der Burgsteige besichtigen wir zunächst den tschechischen Ehrenfriedhof mit den Grabmalen unter anderem von Smetana, Dvořák, Václav Havel und der Fußball-Legende Josef „Pepi” Bican. In der danebenliegenden Peter-und-Paul-Kirche wurden vier Přemysliden-Herzöge aus der Zeit um 1100 beigesetzt; ur­sprünglich eine romanische Basilika, wurde sie im späten 19. Jh. im neugotischen Stil umgebaut und zu Beginn des 20. Jh. mit einer Doppelturm-Fassade versehen. Beim Eintritt überraschen uns überaus farbenfroh leuchtende Wandgemälde im Jugendstil, meist florale und (biblisch-)historistische Fresken, die mit der barocken Ausgestaltung der Kirche wunderlich kontrastieren.

    An den Gebäuderuinen im dahinterliegenden sanften Parkgelände nimmt man soeben hier und da Restaurierungen oder auch Ausgrabungen vor. Vom Wehrgraben der Zitadelle aus kann ich gut die Rückseite „meiner” immer noch so genannten Mutter-Kind-Klinik” betrachten. Ihr gegenüber umschließt die Moldau die nach Franz-Joseph I. benannte Insel „Kaiserwiese”, die nun einen weiträumigen Campingplatz und Sportanlagen aufweist. Einst fanden hier Pferderennen statt und noch weit früher, seit Ende des 13. Jh., feierte die Prager hier größere (Krönungs-)Feste.

 

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