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Movie-Logo von Francis Coppolas Flmstudios (00:25)



Credit innerhalb der anfänglichen visuellen Endlosschleife (01:07)



schlos­sen waren. Wenders scheint hier nämlich den Kampf, den sein Regisseur Munro soeben in seinem Parallelfilm ge­gen die Hol­ly­wood-Film­pro­duk­ti­on und ihre dubiosen Finanzierungsmethoden verloren hatte, auf andere Weise fortzusetzen:


Nach dem Credit für die Produktionsgesellschaft ORION legt sich zum Auftakt des Films über einen rotglühenden, son­nen­gleich wabernden und wie­der erlöschenden Film­schein­wer­fer das Schrift­band ZOETROPE STUDIOS und gleich danach, als In­sert eben­falls in Groß­buch­sta­ben, FRAN­CIS FORD COP­PO­LA PRE­SENTS. Der nach­fol­gen­de Filmtitel Hammett’ ist in bescheidener Schreib­ma­schi­nen­schrift ähn­lich der Schrift von Ham­metts Un­der­woodge­hal­ten und ebenso die Regieangabe „Di­rec­ted by Wim Wen­ders”. Letztere ist erst am Ende der ge­sam­ten Ti­te­lei zu le­sen, als die mi­nu­ten­lang sie be­glei­ten­de vi­su­el­le End­los­schleif­e von perl­mutt­gleich schil­lern­den Was­ser­krin­geln in Schwarz­film über­geht. Die an­schlie­ßen­de und weiterhin in Schreib­ma­schi­nen­schrift zitierte be­kann­te Ham­mett-Hom­mage von Ray­mond Chand­ler hält sich als Über­blen­dung noch bis in das er­ste Sze­nen­bild des Films durch.

 

Das einleitende Gekreisel dieser Hafenwasser-Aufnahme ist sehr suggestiv. Be­glei­tet von dem mehr­mals sich wie­der­ho­lend­en und ab­wan­deln­den me­lan­cho­li­schen musikalischen Leitmotiv des Films (Klarinette und Piano), mag es ei­nem wie ei­ne zer­sprun­ge­ne Schall­plat­te vor­kom­men; oder auch, bei Kennt­nis der Drehgeschichte dieses Films, wie ein Sinn­bild für die schier end­lo­se und zeit­wei­lig ab­ge­bro­che­ne Pro­duk­ti­ons­zeit für ‚Hammett’ selbst. Wenn es ein Sinn­bild ist, dann allerdings ei­nes, das sich so­gleich kon­kretisiert, spie­len doch die An­fangs- und Schluß­sze­nen der da­durch kreis­för­mig sich schlie­ßen­den Film­hand­lung in ebendiesen Hafendocks von San Fran­cis­co. Der An­blick des perl­mutt­far­be­nen und sich kon­zen­trisch ringelnden Gewässers, in das an­schei­nend so­eben et­was hin­ein­ge­wor­fen wur­de, lei­tet tat­säch­lich zu der er­sten von Ham­mett niedergetippten Sze­ne über, in der sein Freund Jimmy Ry­an die im Ha­fen­be­cken ver­steck­te Per­len­ket­te herausfischt. All die­se As­so­zi­a­ti­o­nen blei­ben in­so­fern bei der Sa­che, als sich in dem Film bald kaum mehr un­ter­schei­den läßt, ob hier noch Ham­metts de­tek­ti­vi­sche Kom­bi­na­ti­ons­ga­be funk­ti­o­niert oder ob schon seine li­te­ra­ri­sche Phantasie ihr ei­gen­sinn­ni­ges Spiel treibt.

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