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Alt-Walsum: Das zweite und leider ebenfalls unscharfe Einschulungsphoto aus dem Frühjahr 1951. Hinzugetreten ist unser Schulrektor, Herr Ließ. (Das Photo überließ mir unser Klassenlehrer Anton Köberling.)


Horst Fleig als Erstklässler im Frühjahr 1951


Erinnerungen an die beiden ersten Grundschuljahre in Alt-Walsum



Meine Erinnerungen an diese Walsumer Grundschulzeit habe ich so weit wie möglich aus der Perspektive und in der stark emotional ge­färb­ten Sprache des da­ma­li­gen Kindes be­schrie­ben. Und zwar, sofern nicht fett markiert, in dieser Schrift und Größe.

Spätere Ergänzungen und Kommentierungen von mir, dem Erwachsenen, habe ich durch diese kursive Schrift ge­kenn­zeich­net.



Erster Schultag im April 1951

(Ich war sechs Jahre und drei Monate alt.)

 


Meine Mutter hat sich mit mir verspätet, niemand ist mehr auf dem Schul­hof, als wir auf die geschlossene große Schultüre zugehen: Ich weiß, daß al­le schon drin­nen sind und möchte nicht mehr hin­ein. Mutter redet mir zu, mich an der Hand mit sich ziehend.

Nach der Erinnerung meiner Mutter wären nur deshalb zu spät gekommen, weil die anderen eher als er­war­tet mit dem katholischen Got­tes­dienst fer­tig wa­ren. – Laut der Schul­chro­nik wur­den wir 40 Schulanfänger, darunter zwei „Flücht­lin­ge”, am 5.4.51 um 9 Uhr ein­ge­schult, „nach­dem um 8 Uhr ein feierliches Hoch­amt mit Ein­seg­nung der Kinder in der Kir­che er­folgt war”.


Zu einem schwarz-weißen Einschulungsphoto mit der Schultüte fällt mir ein:

Die spitze lange Tüte ist silberfarben, hat hellgrüne Punkte und wird oben mit leuchtend rotem Kreppapier zusammengerafft. Vom In­halt der Tü­te weiß ich nichts mehr.

Das oben abgebildete Photo aus dem 1. Schuljahr zeigt mich auf ei­ner Schulbank in der üblichen Schreib­­po­se. An diese Szene und auch an die Verletzung am rechten Zeigefinger erin­nere ich mich nicht mehr, doch scheint Mut­ter in der Nähe geblieben sein, da ich das mir verhaßte „Kläm­mer­chen” im Haar tra­ge. Die Schreib­geräte, die für uns Nach­kriegs­kin­der un­ge­wöhn­lich gut ge­ar­bei­tete, ja luxuriö­se Objekte waren, sind mir noch in guter Erin­ne­rung:


Der glatte <lackierte> Holz­rahmen meiner Schreibtafel fühlt sich gut an und schim­mert rötlichgelb. Der Schiefer der Tafel ist dun­kel; auf der ei­nen Seite sind grü­ne <oder wei­ße?> Lini­en für die Buchstaben und Wör­ter auf­ge­tra­gen, auf der anderen Sei­te viele Kästchen für die Zah­len.

 

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