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Unsere Tagesroute von Lockerbie bis Alloway


Rechts das Sandsteinkreuz von Ruthwell
Daneben oben das Robert Burns Memorial in Alloway mit der Tam-o‘Shanter-Brücke (rechts)
Unten das Geburtshaus von Burns in Alloway

Bildquellen: Google Maps  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/de/8/8f/Ruthwell_Cross_1.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/65/Road_to_the_Old_Bridge_of_Doon_-_geograph.org.uk_-_1764461.jpg  https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7a/Burns_Cottage%2C_Alloway_428032.jpg


den gut 150 km weiter nördlich (beim Firth of Forth) angelegten Antoninuswalls. Zuletzt bewohnte 1306/07 der englische König Edward I. („The Hammer of the Scots“) die Priorei und organisierte von hier aus den Feldzug gegen Schottlands König Robert the Bruce. Die Kosten für Edwards halbjährigen Aufenthalt (samt 200-köpfigem Gefolge) und die nachfolgenden Grenzland-Kriege ruinierten die Priorei. – In unmittelbarer Nähe hängt eine womöglich ernstgemeinte Warnung vor dem weidenden Vieh aus: „Our cows like to eat your mirrors!“


Do. 22.7.93)  Von Lockerbie aus fahren wir in südwestlicher Richtung nach Ruthwell, wo ein Runenkreuz mit den frühesten englischen Schriftzeichen (aus dem 7. oder frühen 8. Jh.) zu sehen ist. Mit dem bei der Pfarrersfrau abgeholten Schlüssel gehen wir zur Friedhofskirche hinüber: Ein ungefähr 5 1/2 Meter hohes Sandsteinkreuz ragt aus dem Untergrund der Apsis empor; zwei Seiten der im Stil eines irischen Hochkreuzes gestalteten Skulptur zeigen christliche Motive und sind von lateinischer Schriftzügen umrandet, die beiden anderen mit Blumengirlanden und Tieren verzierten und mit Ru­neninschriften umrandeten Seiten enthalten Zeilen des altenglischen Gedichts ‚The Dream of the Rood‘ (‚Der Traum vom Kreuz‘). Die Runen wurden vermutlich erst im 10. Jh. hinzugefügt.

   Wir fahren weiter nach Kirkcudbright, dem Fischer- und Malerstädtchen, das Dorothy Sayers mit ihrem Kriminalroman ‚The Five Red Herrings‘ (‚Fünf falsche Fährten‘) in den 1930er Jahren bekann­ter machte. Im Hafen schauen wir zu, wie bei Ebbe Boote und Netze repariert werden. Und fahren weiter auf der von Sayers beschriebenen kurvenreich sich dahinwindenden Straße nach Newton-Stu­art, wo sich die Szenerie weit auf die See hin öffnet.

   Entgegen unserer Tagesplanung wollen wir über Stranraer auf der Seestraße gut 70 Meilen weiter bis zu Robert Burns‘ Geburtsstadt Alloway fahren. Zur Linken ragt aus dem Firth of Clyde be­rü­ckend und fast wie eine Miniatur von Rios Zuckerhut die Vulkaninsel Ailsa Craig hoch, die während der von Calvinisten angeführten Schottischen Reformation zum Refugium der Katholiken wurde. In der Ortschaft Alloway gehen wir zunächst zu dem mediokren, auf korinthischen Säulen hochragenden Burns-Monument und hernach zu der in Sichtweite liegenden elegant geschwungenen Stein­brü­cke. Hier erwischte in Burns‘ schauerromantischer Ballade ‚Tam o‘Shanter‘ eine Hexe den Schweif der Stute Tams und damit auch die Seele dieses Bier- und Wkiskysäufers. Beim Betrachten des Brück­chens kann es einem vorkommen, als hätte man einen alten Kupferstich vor Augen! Das am entgegengesetzten Ende der langen Hauptstraße liegende weißgetünchte Geburtshaus des Dich­ters wird offenbar restauriert, jedenfalls erneuert man soeben das Reetdach. Dieses Cottage einer armen Pachtbauerfamilie kommt uns bedeutend größer als die eins von uns aufgesuchten Ge­burts­häu­ser des Schustersohnes Andersen in Odense und gar des Pfarrersohnes Linné im schwedischen Råshult. Im Unterschied zu vielen damaligen Katen besitzt es auch auf beiden Seiten mehrere – steu­er­pflich­tige – Fenster. Im angrenzenden Museumspavillon kaufen wir eine Kassette mit überwiegend klagenden schottischen Weisen und legen dort eine erfrischende Teepause ein.

   Auf dem Rückweg zu unserem Hotel in Lockerbie hat unser neuer Citroën XM vor Dumfries eine Panne: Das Gaspedal reagiert nicht mehr, dies auf den eng gewundenen Hügelstraßen, die oft kaum 50 Meter weit blicken lassen und nur einen fußbreiten Randstreifen haben. Auch der Anlasser streikt, doch gelingt mir noch einmal anzufahren, halte dann aber bei laufendem Motor bei einem hier zu­fäl­ligerweise postierten Polizeiwagen. Die junge Polizistin gibt mir über Sprechfunk die Adresse der nächsten, noch bis 19 Uhr geöffneten Reparaturwerkstatt in Dumfries (beim Davonfahren ist von ihr ein Jauch­zer der Erleichterung zu hören). Als wir um 18h30 dort eintreffen, will der junge Mechaniker gerade nach Hause, geht aber mit uns zu dem 300 Meter vor der Garage wieder liegengebliebe­nen Auto. Der alte Chefmechaniker wird aus einem der umliegenden Häuser geholt, lässt den Citroën auf die Bühne heben, überprüft mit sicheren Griffen alle Leitungen, kann aber den Benzinfilter


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