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Sterkrader Hallenbad um 1958

Quelle: Postkarte (www.perl-online.com/blog/?attachment_id=23195)



Schwimmen kann ich wohl erst gegen Ende der Quinta. Im Sommer 1956 näm­lich mache ich wäh­­rend mei­nes Fe­ri­en­auf­ent­hal­tes in Frei­burg etliche vergeb­liche Versuche: Von mei­nem Lie­ge­platz im Freibad aus be­ge­be ich wie­der ein­mal zum Nicht­schwim­mer­teil des Schwimm­be­ckens, führe erneut peinlich korrekt die Brust­schwimm­be­we­gun­gen aus, sin­ke aber nach zwei, drei Sekunden wieder ab. Es scheint an mei­nen Bein­be­we­gun­gen zu liegen.

   Der Schwimmunterricht in der Unterstufe findet in dem neuen Hallenbad statt. Meine wich­tig­sten Fortschritte kann ich noch über ei­ni­ge Er­in­ne­rungs­sze­nen ver­folgen. In der ersten Zeit halte mich unter der Obhut von „Leo” mit un­se­ren we­ni­gen Nicht­schwimmern in dem fla­chen „Spiel­­be­cken” auf. Dann fühle ich mich schon im da­ne­ben­lie­gen­den gro­ßen Becken für „Schwim­mer” in Griffweite der in­ne­ren Rand­lei­ste auf- und niederhüpfen, im Hin­ter­grund die rie­si­ge Fen­ster­­front der Schwim­mhal­le. In einer weiteren Szene steige ich auf dem rech­ten Ei­sen­trepp­chen die­ses fla­che­ren Beckenteils hinunter ins Was­ser. Die erhabene Empfin­dung, als ich mich se­kun­den­lang über Was­ser hal­ten kann, stellt sich nur noch schwach bei mir ein und hat sich womöglich mit dem ver­wand­ten Tri­umph­ge­fühl ver­mischt, als ich mich zum er­ste­nmal eine kur­ze Stre­cke auf dem Fahr­rad hal­ten kann. Zu ei­nem deutlich späteren Zeit­punkt be­mühe ich mich, das Be­cken in sei­ner Brei­te zu durch­schwim­men, wäh­rend die meisten dies schon der Län­ge nach können. Und nun springe ich schon vom ela­sti­schen „1-Me­ter-Brett” ins Was­ser, ma­che auch Kopf­sprünge, die mir aber längst nicht so gut wie die flachen Sprün­ge vom Be­cken­rand aus ge­lin­gen. Das „Drei-Meter-Brett” mei­de ich lange Zeit; zuletzt springe ich auch von ihm hin­un­ter, doch nur senk­recht, die Ar­me eng an den Kör­per ge­preßt, um den sonst un­an­ge­neh­men Auf­prall aufs Was­ser zu vermeiden. Ein Schre­ckens­bild ist mir der „Bauch­klat­scher”, der gele­gent­lich bei an­de­ren zu se­hen ist.


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