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Weiterreise entlang Kretas Südküste über Gortýn (N) nach Amirás (O) und Koutsounári (bei P); mit Abstechern nach Makrígialos und Vái (Q, R) sowie Ierápetra (S).


Quellen: www.google.de/maps/place/Kreta,+Griechenland/@35.2349427,23.8795665,9.75z/data=!4m2!3m1!1s0x149b03d7c58fb783:0xbb32941128619998   http://en.wikipedia.org/wiki/File:Amiras_Memorial_R02.jpg
 www.google.de/maps/@35.0466801,25.4957956,506m/data=!3m1!1e3


Der Weg führt uns durch weitere Olivenhain-Landschaften der Messará-Tiefebene und dann auf serpentinenreicher Straße entlang der Südseite des Díkti-Gebirges. Wir halten bei Amirás bei dem Mahn­mal für die Massaker an über 500 Kretern, die an drei Tagen des Septembers 1943 von Angehörigen der deutschen Wehrmacht verübt wurde. Nach dem Hauptort der Region werden sie als „Viánnos-Massaker” bezeichnet. Vorangegangen war ein Partisanenüberfall auf zwei Soldaten eines deutschen Außenpostens in Káto Sími; als ein Suchtrupp in Kompaniestärke dort in einen Hinterhalt geriet und über 40 weitere Soldaten verlor, ließ der kommandierende General Friedrich-Wilhelm Müller als „Vergeltungsaktion” alle männlichen Einwohner der Umgebung erschießen und ihre Dörfer niederbrennen. Nach dem detaillierten Untersuchungsbericht, den Nikos Kazantzakis dort 1945 im Auftrag der griechischen Regierung Dorf für Dorf abfasste, hatten zudem viele Soldaten nicht nur die Männer exekutiert, sondern alle, die ihnen über den Weg liefen, darunter Frauen und Kinder – letzteres hatte Hitler in seinem Bandenbefehl” vom Dezember 1942 ausdrücklich gutgeheißen und war so auch von Müller an­geordnet wor­den. Ein englischsprachiger Wikipedia-Artikel führt dies näher aus und hält weitere Gräueltaten fest, darunter das schon von Kazantzakis protokollierte wiederholte Ver­brennen bei lebendigem Leibe. General F.-K. Müller wurde wie Bruno Bräuer, sein Vorgänger als Kommandant der „Festung Kreta”, 1945 von den Briten an Griechenland ausgeliefert und nach einem Kriegsverbrecherprozess in Athen 1947 an Bräuers Seite in Chaidári, wo sich zuvor ein KZ-Lager befand, erschossen.

    Traditionsverbände der an dem Massaker beteiligten deutschen Truppenteile wie das des „Grenadier-Regiments 65” können noch heute darüber hinweghuschen („... nahm im Laufe des Jahres 1943 die Bandentätigkeit erheblich zu. Der schwerste Zusammenstoß erfolgte im Juli 1943 im Dikti-Gebirge, wo die neue 11. Kompanie aus einem Hinterhalt überfallen wurde und dabei 11 Tote und 18 Vermisste einbüßte”) oder diese Verbrechen in ihrer Chroniktabelle völlig unterschlagen („1942 Verlegung nach Griechenland. Lufttransport nach Kreta … 1943 Einsatz auf den Dodekanesinseln ... 1944 Räumung der Insel Kreta”); ebenso geschönt ein Wikipedia-Artikel über die übergeordnete in Bremen aufgestellte 22. Infanterie-Division.

   Eines dieser 50 damals niedergebrannten Dörfer suchen wir hinterher noch auf, die Ruinenödnis von Áno Sími. Einen Teil der zerstörten Häuser hat man hier wieder aufgebaut, sie aber ohne Überda­chung als Mahnmal stehen lassen und nur von Überwucherung möglichst freigehalten.

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