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Máleme, spätminoisches Tholosgrab; oben der Zugangskorridor und unten die Grabkammer

Auf dem 1974 angelegten deutschen Soldatenfriedhof Máleme

Quellen: www.cretanbeaches.com/en/history-of-crete/archaeological-sites-in-crete/minoan-times-palaces-and-sites/maleme-domed-tomb   www.chaniamuseum.culture.gr/files/items/6/6144/afe-2b.jpg  http://1.bp.blogspot.com/-­fnum­vbmf­45o/­U51­QXdcf_zI/AAAAAAAAA0s/XM6sT1g9Yk0/s1600/IMG_5207.JPG    http://ww2gravestone.com/people/blucher-hans-joachim-graf-von/   www.historic.de/Home/Kreta2007/Maleme/SFMaleme.htm


So. 21.08.05:

Am Morgen besuchen wir den 20 Kilometer westlich von Hánia angelegten deutschen Soldatenfriedhof von Máleme. Kaum 200 Meter vor dem Friedhof führt ein Seitenpfad zu ei­nem ausgeschilderten kleinen spätminoischen Tholosgrab, das wir sogleich besichtigen. Ein ähnliches, freilich monumentales Kuppelgrab mit langem Zugangskorridor (Dromos) hat­ten wir 1997 in Mykene betreten, das sogenannte Schatzhaus des Atreus oder auch Grab des Agamemnon. Das Grabmal in Mykene wurde in Rundform angelegt und dieses hier in der sel­teneren Rechteckform, auch liegt die Grabkammer hier nicht seitlich vom Kuppelgewölbe, sondern im Zentrum. Beide Grabstätten sind über dem Türsturz mit einem Ent­las­tungsdreieck versehen, das für die Architektur des mykenischen Kulturkreises typisch ist. – Beim Verlassen des Grabes kreuze ich noch knapp auf hermetische Weise die Füße.


Kaum zwei Kilometer von der Küste entfernt liegt an einer Nebenstraße der Sammelfriedhof für nahezu 5000 deutschen Soldaten, die im Mai 1941 bei der Luftlandeoperation „Mer­kur” und in der nachfolgenden Besatzungszeit der Insel fielen. Der von dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge auf der besonders erbittert umkämpften „Höhe 107” angelegte Fried­hof liegt heute wie versteckt in einem Olivenhain und ist deutlich schlichter als der von den Kretern angelegte Commonwealth-Soldatenfriedhof in Soúda. Statt der vertikalen Marmorblöcke sind es hier flache Granitplatten, auf denen die Namen, Lebensdaten und Dienstgrade von jeweils zwei Gefallenen verzeichnet sind. Einige aufgerichtete niedere Stein­kreuze gliedern die Anlage.

   Ein kleines Museum informiert über diese erste große und überaus verlustreiche Luftlandeoperation der Militärgeschichte. So wird auf einer Tafel das Schicksal dreier deutscher Brü­der dokumentiert, der Grafen Wolfgang, Lebrecht und Hans-Joachim Blücher, Nachkommen des „Marschall Vorwärts”, die hier am 21. Mai 1941 als Fallschirmjäger fielen. Der 24-jäh­ri­ge Wolfgang und der 17-jährige Hans-Joachim erhielten eine gemeinsame Grabstätte, während der 21-jährige Lebrecht von Bülow mit seiner Gruppe inmitten einer britischen Pan­zer­ab­tei­lung gelandet war und nur ein anonymes Grab erhalten konnte. – Bruno Bräuer, General der Fallschirmjäger und Kommandant der „Festung Kreta”, wurde nach Krieg­sen­de von den Briten an Griechenland ausgeliefert und nach einem Kriegsverbrecherprozess in Athen erschossen. Im Mai 1944 hatte er das jüdische Viertel von Hánia umstellen und je­den, der flüchtete oder sich versteckte, auf der Stelle erschießen lassen. Die über 250 deportierten jüdischen Einwohner Kretas sollten nach Auschwitz gebracht werden; den Tod fan­den sie schon im Juni auf der Überfahrt zum griechischen Festland, als ihr Frachtschiff „Tanais” von einem britischen U-Boot versenkt wurde.


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