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Bambi nach dem Tod der Mutter (41:35)
Dumbo als angehender Flugartist im brennenden Hochhaus (33:53)


BAMBI und ‚DUMBO, DER FLIEGENDE ELEFANT



Beide in den (Vor-)Kriegsjahren produzierten Disney-Filmen sah ich um 1953. Beim Wie­der­be­trach­ten Jahrzehnte später er­kann­te ich, wie es auch beim Wie­derlesen der Fall zu sein pflegt, ei­ne Reihe von Einzelheiten wie­der, die mir willkürlich kaum je­mals wie­der in den Sinn ge­kom­men wä­ren. In ,BAMBI’ etwa der zu Beginn so merkwürdig künstliche Fall des Silber­bachs oder der wie ein Sche­ren­schnitt im Glut­schein der Abendröte spä­ter auf dem Hügel dastehende Va­ter­hirsch, während mir die sanf­te groß­äu­gi­ge Mutter noch frei erinnerlich ge­blie­ben war. In ,DUMBO’ er­ging es mir so mit den am Mond vor­über­flie­gen­den Stör­chen, dem wie ein Stier los­­stamp­fenden Zirkuszug oder auch dem Klap­per­storch mit der Post­dienst­müt­ze, wie er dro­ben auf der Wolke sitzt und ihm das schwere Elefanten­baby immer wie­der nach un­ten durch­zu­rut­schen droht; und nur dank des Wie­der­be­trach­tens konn­te ich mich an den Spott mit dem Namen („Dumm-bo”) er­in­nern und an die ge­spiel­te Brand­sze­ne im Zir­kus, wo die Mutter vor dem Hochhaus um Hilfe für ihr Baby ruft, zu dem hin die Ka­me­ra dann em­por­saust.



,KALIF STORCH’



An diesen Scherenschnittfilm, der einmal im Fernsehen gezeigt wurde <laut Tagebuch am 29.12.54>, muß ich dann wie­der den­ken, als wir im La­tein­un­ter­richt das Verb „mutare” ler­nen. Denn zu meiner Freude kann ich nun die für die Stör­che so wich­ti­ge Verwandlungsfor­mel „mu­ta­bor” re­kon­stru­ie­ren.

Beim Wiederbetrachten von Lotte Reiningers Film waren mir Jahrzehnte später vor allem die Phy­sio­gno­mien der Haupt­fi­gu­ren sogleich ver­traut, auch die Körper­stellungen der Stör­che und ihre traurige Verlassenheit nach der Ver­wand­lung. Doch zog sich all das schon nach we­ni­gen Mo­na­­ten wieder von mir zurück und ist mitt­lerweile in etwa so verblaßt, wie ich es wohl vor dem Wie­der­se­hen in Er­innerung hat­te.


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