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Ausfahrt von Taynuilt über Craobh Haven und Kilmartin auf die Halbisel Kintyre; Rückfahrt über Inveraray

Rechts oben: Grabplatten auf dem Friedhof von Kilmartin
Darunter Inveraray Castle vor und nach dem Brand von 1877
 

Bildquellen: Google Maps   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/7/7a/Inverary_Castle_Morris_edited.jpg   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Inveraray_Castle%2C_Argyll_and_Bute%2C_Scotland-31May2010.jpg

 

Do. 29.7.93) Auf unserem Tagesausflug bis zur Halbinsel Kintyre kommen wir nach einer knappen halben Stunde durch das sehr lebendige Städtchen Oban, einen bedeutenden Fährhafen für die Inneren und Äuße­ren Hebriden. Über der Ortschaft thront ein kleiner unvollendeter Nachbau des Colosseums, den ein örtlicher Bankier sich wohl zum Spaß um 1900 errichten ließ. Nach ungefähr einer weiteren halben Stunde ma­chen wir in Craobh Haven Halt, um von hier aus möglicherweise zu den Inneren Hebriden überzusetzen, doch geht heute kein Boot mehr dorthin. Wenig später halten wir beim Friedhof von Kilmartin, bekannt we­gen seiner Grabplatten vom 13./14. bis zu frühen 17. Jh. Bestimmte Pflanzenornamente haben auf den Grabsteinen haben sich über mehrere Jahrhundert hin durchgehalten. Im Umkreis des Dorfes liegen auch vie­le prä­historische Monumente, darunter Megalithanlagen, Felsritzungen sowie Steinreihen und -kreise.

 

Wir wollen nun weiter auf die Halbinsel Kintyre, wo Paul McCartney sich einst auf seiner Farm in Campletown als Schafzüchter versuchte und mit seinem von einer Kintyre „Pipe Band“ begleiteten Sehnsuchtslied 'Mull of Kintyre' einen Welterfolg hatte. Uns kommen kaum noch Autos entgegen. Wir laufen zuletzt einige Meilen hinter Dun Skeig, einer Festung aus der Eisenzeit, eine Düne hinauf, vorbei an an dem so oft zu sehenden Feuerkraut (dem schmalblättrigen Waldröschen) und an der schottischen Silberdistel – „Niemand greift mich ungestraft an“ („Nemo me impune lacessit“, so das Motto des 1687 gestifteten hohen schotti­schen Distelordens). Es ist still hier bei dem hohen weiten Ausblick auf die See und Inseln, nur von einigen meilenweit entfernten Gehöften dringt manchmal ein Blöken herüber. Wolkenschwaden wandern auf unse­rer Höhe heran.

   Auf der Rückfahrt sehen wir uns Städtchen und Schloss Inveraray an. Beides ließ in der 2. Hälfte des 18. Jh. der 3. Duke of Argyll, Chief of Clan Campbell, anlegen. Er konnte es sich leisten, für das geplante Schloss die Ortschaft Inveraray aufzulösen und eine Meile entfernt wieder aufzubauen. Nach dem Schlossbrand von 1877 wurden – wie für Dunrobin Castle – neckischen Kegeltürmchen und eine kleinliche Fenster­reihe im Dachgeschoss aufgesetzt. Schön dass es noch Kupferstiche gibt, die das Schloss ohne diese viktorianische Draperie zeigen. Das Interieur ist eleganter als das von Dunrobin Castle und enthält auch franzö­sisches Mobiliar, aber exzessiv und pedantisch angeordnet ist die Waffensammlung, die mit ihrer Tausendschaft an Musketen, Äxten, schottischen Breitschwertern, Trophäen u. ä. einem veritablen Arsenal gleich­kommt.

   Kurz vor Taynuilt werfen wir in der Siedlung Lochawe einen Blick auf die um 1900 erbaute Saint Conan’s Kirk. Als Wasserspeier zeigt sie einen kläffenden Hund und zwei Hasen – die stilisierte Physiognomie der Ha­sen erinnert mich an das erst 1979 veröffentlichte Rätselbuch ‚Masquerade‘ von Kit Williams. Wie später zu lesen ist, erbaute ein Amateur-Architekt diese zwischen normannischen, gotischen und anderen Stilar­ten wechselnde und auch nach seinem Tod bis 1930 ständig erweiterte Kirche, um seiner Mutter den langen Weg zu ihrer alten Kirche zu ersparen.

 

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