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IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI GERMANISTICA


Korinths Ruinen liegen auf verschiedenen Niveaus: Auf der obersten Ebene der Apollontempel (s. Foto unten) und die Glaúke-Quelle, auf der mittleren liegen große Partien der Agorá und auf der unteren die Léchaion-Straße mit angrenzenden Bauten.


Oben: Die Festungsanlage von Akrokorinth
Unten mit dem Blick hoch zur Akrokorinth die Peirene-Quelle und Pegasos mit Bellerophon (Montage von Ellen Anagnostou)

http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Apollon_Tempel_im_antiken_Korinth.jpg  www.sikyon.com/Korinth/history_eg. http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/94/Akrokorinth_Looking_North.jpg/800px-Akrokorinth_Looking_North.jpg   https://assaffeller.com/presentations/Bellerophon/Slide45.JPG       


Dienstag, d. 26.8.1997:

Wir verlassen unser Hotel in Tólo und fahren in nördlicher Richtung auf Korinth zu. Auf halbem Wege, nach ungefähr 30 Minuten, kommen wir wieder an Mykéne vorbei; und biegen bei Dervenákia, wo im Juli 1822 der Klephtenführer alias „Türkenfresser” Nikitas Stamatelopulos im griechischen Unabhän­gig­keitskrieg die osmanischen Truppen entscheidend dezimieren konnte, in nordöstlicher Richtung auf unser erstes Etappenziel Alt-Korinth hin ab. Schon ei­ne Viertelstunde vor unserer Ankunft winkt tatsächlich, wie in den Versen des Dichters, von fern Akrokorinth unseren Blicken. Diese größte Burgruine Grie­chenlands hatte aus gutem Grund den Beinamen „Die Allsehende” („pantóptes”): Von ihrem Ostgipfel aus ließen sich der Isthmus von Korinth sowie die Ägäis und das Ionische Meer überblicken und war sogar Athen zu sehen. In der Mythenforschung gilt Akrokorinth übrigens als eines der Vorbilder für den Ha­des-Ort, an dem Sisyphos, der Gründer Korinths, seinen Stein immer wieder aufs Neue hinaufzurollen hatte. Wir aber, eingedenk der in den Reisefüh­rern erwähnten Strapazen, widerstehen an diesem heißen Tag der Verlockung, die 575 Meter hohe Bergfestung zu ersteigen.


Den Mietwagen haben wir also an der zu Füßen der Hochburg liegenden Grabungsstätte von Alt-Korinth abgestellt. Diese mächtige Handelsstadt mit ihren zwei Häfen war schon im 3. Jh. v. Chr. die größte griechische Stadt und zählte beim Besuch des Apostels Paulus Mitte des 1. Jh. n. Chr. über 80 000 Ein­wohner. Carl Blegen, der Jahrzehnte später den sogenannten Nestor-Palast in Pylos freilegte, konzentrierte sich bei seinen 1911 begonnenen Sondierungs- und Grabungsarbeiten in Alt-Korinth auf den Bereich der Agorá.

   Blickbeherrschend im Grabungsgelände ist das Eckstück des um 550 v. Chr. erbauten Apollontempels. Es ist ein dorischer Ringhallentempel mit stämmi­gen Säulen, also noch kein „korinthischer” mit zierlichem Säulenkranz, wie er sich erst gegen 400 v. Chr. entwickelte. Von den insgesamt 38 monolithischen Säulen haben sich nur sieben Außensäulen erhalten, die freilich heute zu den Wahrzeichen von Korinth zählen. Baugeschichtlich weist dieser Tempel einige Neurungen auf, die ihn in Teilen zum Vorbild für den Parthenontempels in Athen machten: Es war der erste Tempel mit einer Kurvatur für das säulen­tragende Stylobat, auch wurde die Cella schon funktionell in zwei Räume aufgeteilt (in dem kleineren verwahrte man vermutlich hier wie dort den Tem­pel­schatz und Kultgeräte).

    Die Grabungsstätte ist vor allem für eine Stadtanlage aus römischer Zeit instruktiv, denn das altgriechische Korinth wurde als Mitglied des romfeindlichen Achaiischen Bundes 146 v. Chr. durch Lucius Mummius ('Achaicus') dem Erdboden gleichgemacht; die Männer ließ er töten und die Frauen und Kinder in die Sklaverei verkaufen. Nach der 44 v. Chr. erfolgten Neugründung der Stadt durch freigelassene Bürger Roms wurden die wenigen erhaltenen grie­chi­schen Baurelikte überbaut, darunter die mit dem Sisyphos-Mythos verquickte Peiréne-Quelle. Nach der einen Sage entstand die Quelle aus den Tränen


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