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Frontseite und Innenhof der alten Arbeitersiedlung „Villa Sousa” im Stadtteil GRAÇA



Das Gebäude der Genossenschaft „A Voz do Operário” in GRAÇA


Quellen: www.theladytravels.com/wp-content/uploads/Alfama-azulejos-Villa-Sousa-Graca-dark-blue-tiled-building-from-1890.jpg   http://apontamentoslisboa.blogspot.de/2014/01/vila-sousa.html

   http://farm4.staticflickr.com/3034/2853710164_8d86fcea46_z.jpg   www.publico.pt/local/noticia/a-voz-do-operario-vai-ser-classificada-como-monumento-1539325


Einen überraschenden Anblick bietet uns dann in dem weiter östlich liegenden Stadtbezirk Graça die mit blaugrünen Azulejos gekachelte Villa Sousa (Stadtplan Nr. 2). Sie ist die einzig verbliebene von annähernd 300 „Villas Opérarias”, die ab 1850 meist von Fabrikbesitzern für ihre vielen nach Lissabon gekommenen Arbeiter erbaut wurden, sei es als Umbauten verfallender Paläste, sei es als Neubauten. Zuvor hatten Arbeiter leerstehende Paläste besetzt und neben ihnen Zeltlager errichtet, was jedoch immer wieder (Tuberkulose-)Epidemien nach sich zog.

   Die 1890 gegründete Villa Sousa ist ein Palastumbau und wie üblich mit einem großen Innenhof ausgestattet; auf ihn hin führen die Haustüren, er selber aber lädt trotz der Laterne in der Hofmitte kaum zum Verweilen ein. Die Lünette über dem Hauptportal trägt wie oft den Namen des Fabrikanten; hier ist es der von Joaõ Luiz de Sousa, ei­nem Bauunternehmer sowie Besitzer unter anderem einer Zement- und einer Keramikfabrik.


Einige Fußminuten unterhalb der Villa liegt der fast schon mythische Baukomplex „A Voz do Operário”/Die Stimme des Arbeiters” (Nr. 3). Der Name stand ursprünglich für eine von der Gewerkschaft der Tabakarbeiter gegründete Zeitung und ging danach auf die Genossenschaft und ihr Anfang der 1930er Jahre in Graça fertiggestelltes Gebäu­de über.
    Dieses sozialpolitisch motivierte Erheben der Stimme deutet in meiner Interpretation von Theodor Fontanes zeitpolitischem Roman
Der Stechlin’ (1898) auf den „Roten Hahn” zurück. Bei weltbewegenden Ereignissen wie dem Erdbeben von Lissabon, so heißt es bei Fontane, steige dieser Hahn laut krähend aus dem Stechlinsee empor und zeige womöglich schon bald ein neues soziales Erdbeben an. „Die Stimme des Arbeiters” jedenfalls gilt seit gut einem Jahrhundert als das portugiesische Streikzentrum und Bildungsforum. Im Laufe der Zeit richtete man in dem Gebäude auch Ausbildungsstätten für Handwerker, einen Kindergarten, schulische Einrichtungen und einen Kinosaal ein. Und gegenwärtig finden hier kulturelle Veranstaltungen aller Art statt.

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