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Der Partal-Palast mit mit seinem „Damenturm” und seinen Gärten; zur Rechten das Oratorium (mit Mihrab)


Rechts oben: Der Gartentrakt vor dem „Damenturm”; darunter Rundbogenfenster des Oratoriums und daneben
die nach Berlin verbrachte Kuppel des „Damenturms”


Quellen: www.turgranada.es/wp-content/blogs.dir/2/files_mf/cache/th_8e735c5fb9f20d17096a998987c257d7_partal0.jpg   www.spanien-newsletter.de/fileadmin/user_upload/ausgabe-2009-april/019gr-granada-­alham­bra-par­tal-­gaer­ten-1800096a.jpg     http://farm6.static.flickr.com/5334/6999937054_ab3e3825c0_m.jpg www.museumsinsel-berlin.de/fileadmin/user_upload/rundgang/islamische_kunst/Alhambra_Kuppel_SMB_Friedrich.jpg


banden). Ursprünglich nicht als Publikation geplant, verarbeitete er diese Notizen und eigene Studien zu dem 1832 in Philadelphia und London gedruckten Werk ‚The Alhambra: a series of tales and sketches of the Moors and Spaniards', das ebenfalls 1832 in Frankfurt/M. in der Übersetzung von Ch. A. Fischer unter dem Titel ‚Die Alhambra, oder das neue Skizzenbuch' erschien und meine Zitatquelle ist. – Wie Irving im 9. Kapitel der ‚Alhambra' berichtet, hatte sein Schlafraum Ausblick auf den Patio de Lindaraja, dessen Brunnenbassin von Unkraut überwuchert war und Eidechsen Unterschlupf bot. Auch mussten die verödeten, meist fensterlosen und von Fledermäusen aufgesuchten Wohnräume von einem Zimmermann gegen Diebesgesindel gesichert werden. 1914 wurde vor einem dieser Räume eine marmorne Gedenktafel angebracht und das Ensemble als „Ha­bi­ta­ciones de Washington Irving” ausgewiesen.

   Irving verließ die Alhambra, weil er im Herbst 1829 in London seine Stellung als Botschaftssekretär der Vereinigten Staaten antrat. Ein letztes Mal kam er 1842 als US-Bot­schaf­ter für einige Jahre nach Spanien. Er blieb aber weiterhin der „Sohn der Alhambra”; ein kleines Indiz hierfür findet sich in dem vorhin gezeigten Ölgemälde von Christian Schues­sele, das ein fiktives Treffen der amerikanischen Schriftsteller-Elite in W. Irvings Landhaus „Sunnyside” am Hudson River zeigt. Ist nicht dieser Teppich in seiner Bibliothek ähnlich gemustert wie die oben zu sehenden Bodenfliesen der Korridore und Zimmer seiner einstigen „Habitaciones”?


Über den Lindara-Hof gelangen wir zur letzten Station unseres Alhambra-Rundgangs, zu den Resten des Partal-Palastes. Er wurde schon zu Beginn des 14. Jh. von Muhammad III. erbaut und ist damit der älteste Nasridenpalast der Alhambra. „Partal”, wohl aus dem Arabischen aus „porticus” hergeleitet, bezeichnet im allgemeinen einen Säulengang; er ist hier fünfbogig und offen zur Teichseite hin. Mit dem erst Jahrhunderte später so genannten „Damenturm” („Torre de las Damas”) im Hintergrund kann er sich wie kein an­de­rer Alhambra-Palast breit im eigenen Wasserbecken spiegeln und wird häufig genau so fotografiert.

   Drei kleine Gebäude zur Linken des Partal wurden von der Dienerschaft bewohnt; in einem fanden sich Reste von Wandmalereien, meist Jagd-, Kampf- und Hofszenen, die im Unterschied zu den Malereien in den später erbauten Palästen ausschließlich von islamischen Künstlern stammen sollen.

   Die weitläufigen terrassierten Gartenanlagen hat man erst zu Beginn des 20. Jh. angelegt, zur Zeit der Nasriden war in der damals weitaus größeren Palastanlage des Partal hierfür kein Platz. Wasserläufe durchziehen nun die Gärten, man kommt an einem Seerosenteich und einem hübschen Pavillon vorbei und stößt hier und da auf Ruinenreste. Zu­letzt bestaune ich eine mir unbekannte scharlachrote Pflanze mit weichem samtenem Blattwerk: Es ist, wie später zu erfahren, eine Celosia, ein bei uns auch als „Sammet­blu­me” bekanntes Hahnenfußgewächs. Die Celosia („Celosia nazarí”) war ein beliebtes ornamentales Motiv der Alhambra-Paläste, besonders für das hölzerne Gitterwerk der Fen­ster. In dem Gebäude rechts neben dem Säulengang, einem kleinen Oratorium mit Mihrab, erscheint die stilisierte Celosiablüte im Stuckdekor der Zwillingsbogenfenster.

    Die daneben abgebildete 3-4 Meter breite und ebenso tiefe Kuppel mit Sternornamentik gehörte einst zum „Damenturm” und wurde 1891 mit Erlaubnis spanischer Behörden von dem damaligen Besitzer des Turms, einem deutschen Bankier, demontiert und in seine Berliner Villa eingebaut. Seit Jahrzehnten befindet sich diese aus Zedern- und Pappel­holz gefertigte Kuppel im Museum für Islamische Kunst des Pergamonmuseums. Wäre es nicht an der Zeit, an einen Austausch zu denken?


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