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Parador in RONDA



RONDA, Puente Nuevo, Parador und Arena
Quellen: http://tiger.towson.edu/~kcastr1/ronda.jpg   www.gtplanet.net/wp-content/uploads/2013/11/ronda-spain-gt6-3.jpg

II. Chronologischer Reisebericht 

So. 17.9.2006:


Am Stuttgarter Flughafen checken wir frühmorgens mit elektronischer Bestätigung bei SWISSAIR ein, dem jüngst übernommenen „Partner” der Lufthansa. Nach ein­stün­di­gem Zwischenauf­enthalt in Zürich geht es weiter nach Málaga, wo wir uns mit dem Gepäck bis zu dem dü­ste­ren Untergeschoß mit den Miet­wa­gen-Schaltern hinschleppen. Der vorbestellte kli­ma­ti­sierte 5-türige Hyundai-Diesel wird für uns, die wir an leistungsstarke Ben­zi­ner gewöhnt sind, un­faß­bar we­nig Sprit ver­brau­chen (kaum zwei Tank­fül­lun­gen für die annähernd 2000 km).

   Von der Küstenstraße biegen wir bald nordwestlich ins Landesinnere zum gut 700 m hoch gelegenen RONDA ab, der „geträumten Stadt”, wie Rilke sie an­schwärm­te. Er hielt sich hier 1912/13 auf und schrieb an der sechsten seiner Duineser Elegien',  die den überschnell verblühenden prolifiken Feigenbaum ei­ne der ältesten Kul­tur­pflan­zen An­da­lu­si­ens zum Sinn­bild heldisch-frühvollendeter Existenz erwählt. Nun, etliche Stürmer und Dränger hatten sich auch Jahr­zehn­te später von Ronda an­lo­cken las­sen, Or­son Welles war schon als 18jähriger hier und ließ seine Asche 1987 auf der Finca des mit ihm befreundeten Ma­ta­dors An­tonio Ordóñez bei­set­zen. Eher er­war­tet hät­te man frei­lich ei­nen sol­chen Akt von dem Stierkampf- und Ron­daverehrer Ernest Hemingway, der eben­falls mit je­nem be­rühm­ten Stierkämpfer be­freun­det war.

   Der Parador für unsere erste Übernachtung, ein hi­sto­ri­sches Rat­haus, liegt in der Nähe der Arena, direkt an der 100 tiefen atemberaubenden Schlucht, die schon Doré zeich­ne­te. Über sie hinweg führt der „Puente Nuevo” (1793), deren mitt­le­rer Brü­cken­bo­gen einst als Gefängnis diente.

 

So besichtigen wir denn als erstes diese älteste Stierkampfarena Spaniens, in der die „Schule von Ronda” die noch heute gültigen Kampfregeln ein­führ­te, in­dem sie das halb­mi­li­tä­ri­sche Training für den berittenen adeligen Lanzenstecher ablöste und das Ganze für den Fußkämpfer mit sei­nen Hel­fern öffnete (in­clu­si­ve Ein­füh­rung des Tuchs und der Kampf­po­sen). Auf dem Vorplatz der Arena hat man Ordóñez zu Ehren eine Statue errichtet und unter der puerta de los to­ri­les, dem Ein­gangs­tor für die Stiere, sei­ne Asche bei­ge­setzt.

   Obgleich in diesen Wochen in Ronda wie in den anderen andalusischen Arenen keine Stierkämpfe mehr stattfinden, ist im sandigen Oval der Arena noch ei­ne feine Blut­spur der abgeschleppten Tiere zu erkennen. Eine Zeitlang studieren wir das trick­reiche Handseil-System, das ohne größere Risiken er­laubt, die di­ver­sen Gitterboxen und Zu­gän­ge für die Stie­re in Gang zu halten. Unter dem Ein­gangsbereich befindet sich ein kleines Stierkampfmu­seum, das neben ein­schlä­gi­gen Utensilien und Trophäen auch Gra­fi­ken zur Ent­wick­lungs­ge­schich­te des Kampfes präsentiert, darunter den um 1815 entstandenen Stierkampf-Zy­k­lus von Goya (‚Tauromaquia’), der auch nicht mehr üb­li­che Kampf­va­ri­an­ten wie das kretische Überspringen des Stieres und den Einsatz von Hunden do­ku­men­tiert. Nicht zu besichtigen wie in anderen Arenen ist in Ronda der Not-Ope­ra­ti­ons­saal spe­zi­ell zur Ver­sor­gung der ehrenvollen „Hor­na­das”.


Ich hatte schon 1964 in Valencia eine nächtliche Corrida gesehen und war abgestoßen von den erbärmlich verunglückten, bis zu zehnmal wiederholten To­des­stö­ßen und auch von den aufreizenden Balzhaltungen des einen oder anderen Matadors. Nicht besser wurde es im Som­mer 1988, bei einem Madrider Are­na­be­such mit Ruth. Und wie 1964


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