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Das Denkmal für Moses Maimonides (um 1135-1204) in der Judería

 

Maimonides' Grabstätte in Tiberias (Galiläa) mit dem Kronensymbol
Quellen: https://geolocation.ws/v/P/22411743/crdoba-es­cul­tu­ra-­a-­mai­mni­des/­en   https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/95/Maimonides_Tomb_IMG_5904.JPG/1280px-Maimonides_Tomb_IMG_5904.JPG  

 

Ungefähr 30 Meter neben der Synagoge hat man 1964 dem jüdischen Philosophen Moses ben Maimon alias Maimonides ein Denkmal errichtet. Wie sein cordobesischer Zeitgenosse Averroës war er Arzt, Rechtsgelehrter sowie Aristoteles-Kenner und bemühte sich in seinem Hauptwerk ‚Führer der Un­schlüssigen' ebenfalls darum, die Forderungen der Religion mit denen den Vernunft zu vereinbaren. Da er und auch sein Vater die von den religiös in­to­le­ranten Almohaden geforderte Konversion zum Islam verweigerten, mußte er als ungefähr Dreizehnjähriger mit seiner Familie Córdoba verlassen, ge­langte unter anderem nach Fez und zuletzt über Jerusalem nach Ägypten. Er verstarb in Kairo, wo er Gemeindearzt, Leibarzt des Sultans Saladin so­wie geist­li­ches Oberhaupt (Nagid) der ägyptischen Juden war; wunschgemäß wurde er in der den Juden heiligen Stadt Tiberias am See Genezareth beige­setzt.

Mit dem geistesgeschichtlichen Rang dieses Religionsphilosophen brachte uns Schüler zum ersten Mal Lessings Drama Nathan der Weise' (1779) in Berüh­rung, das zur Zeit von Sultan Saladin in Jerusalem spielt. Mit diesem Stück und seiner zentralen Ringparabel, die keiner der drei großen monothe­isti­schen Religionen den Vorzug des Alleinseligmachenden zuerkennt, verwahrte sich Lessing bekanntlich gegen die eifernde Orthodoxie des Hamburger Hauptpastors G. M. Goeze. Dieser ist in dem Drama in der Rolle des inhumanen christlichen Patriarchen wiederzuerkennen, während Lessings Vorbild für die Figur des Juden Nathan Moses Maimonides war, mit der er zugleich dem aufklärerischen Wirken seines Berliner Freundes Moses Mendelssohn ein Denk­mal setzte.

   Maimonides schrieb seinen Führer der Unschlüssigen' erst gegen Ende des 12. Jh. Gleich Averroës hielt er die These von einem Weltanfang und da­mit einem Weltschöpfer trotz seiner Favorisierung einer Creatio ex nihilo wie diese für unbeweisbar und bestand darauf, dass die anthropomorphen bib­li­schen Beschreibungen Gottes einer zweiten philosophisch geschulten Lesart bedürften, die nur als negative Theologie operieren könne. Sein in arabi­scher Sprache verfasstes Werk wurde bald ins Hebräische übersetzt und beeinflusste dank der Übersetzungen auch ins Lateinische und Spanische so­wohl die scholastischen Theologen als auch stark mystisch ausgerichtete und der Häresie bezichtigte Denker wie Meister Eckhart und Nikolaus von Kues.

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