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Juli 2002: Ausbruch des Ätna
Unten: Lavafront des Ätna 3 km vor den Monti Rossi










Ruth Fleig neben einer Vulkanbombe des Ätna


Quellen: www.decadevolcano.net/photos/etna0701_1.htm  www.nrlmry.navy.mil/aerosol_web/Case_studies/20010722_etna/lava3.jpg   


Fr. 15.8.03:


Ruth ist nun erst bereit für den ÄTNA, den wir mit seinen weißen Rauchfahnen seit Ca­ta­nia immer wieder im Blick hatten. Für die­ses gewaltige, die ge­sam­te Ostküste Si­zil­i­ens be­herr­schende Gebirgsmassiv nehmen wir die südliche Anfahrt über Ni­co­lo­si. Im Ort steht ei­ne Gedenktafel für Goe­the, der im Mai 1787 wegen des noch tiefliegenden Schnees nicht weiter hin­auf zum Ät­na konn­te und schon bei diesem Zwillingsberg Monti Ros­si (950 m) sei­ne liebe Not hatte – ein stürmischer Mor­gen­wind be­hin­der­te ihn im Man­tel, und er befürchtete, daß nicht nur sein Hut in den Kra­ter­schlund ge­weht werden könn­te. Von der Pa­no­ra­ma­stra­ße aus, die man stel­len­wei­se durch Lavabäche schneiden mußte, se­hen wir den Zwil­lings­berg drun­ten im­mer wei­ter schrump­fen. Jo­hann Gott­fried Seume, der mit einer kleinen Gruppe auf Maultieren bis zum Gipfel hoch­stieg, be­merkt spöt­tisch, daß sich von dort dro­ben die Mon­ti Ros­si beinahe „wie Maulswurfshügel” ausgenommen hät­ten (,Spa­zier­gang nach Sy­ra­kus im Jah­re 1802’, Nörd­lin­gen 1985, S. 240). Einem sei­ner englischen Begleiter erfroren dort oben (An­fang April) die Hän­de.

   Wir lösen sogleich Tickets für einen Allradbus, der fast eine Stunde braucht, um auf Ser­pen­ti­nen auf knapp 3000 Meter zu klet­tern, bis zum ,Tor­re del Filosofo’ des Em­pe­dok­les, rund 300 Meter unterhalb des Hauptkraters. Die Seilbahn war beim letz­ten gro­ßen Aus­bruch 2001 zerstört wor­den. Die rund 30 Be­su­cher folgen nun dem Führer zu zwei Ne­ben­kratern, von de­nen es in­clu­si­ve Kraterspalten an die 300 am Ätna geben soll. Rot­braun bis schwe­fel­gelb die Kra­terwände und die her­aus­ge­schleu­der­ten Asche­bröck­chen; hier und da steigen Gasschwaden auf. Es ist kühl hier oben, doch un­ter den Fuß­soh­len wird es ge­le­gent­lich warm. La­pil­li und Pulverasche, so weit man blicken kann. Ruth ent­deckt auf einer großen Vul­kan­bom­be ei­ne Ko­lo­nie von Ma­ri­en­kä­fern, von denen sich ei­ner schon im Allradbus eingefunden hatte.


Im Mietwagen fahren wir die Gebirgsstraße in östlicher Richtung weiter. Eine breite er­starr­te Lavamasse führt auf die Ort­schaft Zaf­fe­ra­na zu, die An­fang der 90er Jahre eben noch verschont wurde. In einer Kurve sitzt an einem Tischchen vor ei­ni­gen Glä­sern Ho­nig ein uraltes Paar; wir kaufen ein Glas Ät­na­er Ho­nig. Und blicken auf dem Rückweg und in den nächsten Ta­gen im­mer wieder hoch zu die­sem majestätischen Vulkanberg; ein­mal stößt er graue Rauch­wolken statt der harmlosen wei­ßen aus, doch noch nicht die be­droh­li­chen schwarzen.

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