Home
Impressum
RUTH FLEIGS GALERIE
Schulkinder malen
Bilderbuch Rob. Rabe
Kritzel-Kratzel
HORST FLEIGS TEXTE:
I  Philosophica
II  Reiseberichte
China Okt. 2011
Finnland Sept. 08
Andalusien Sept. 06
Kreta Aug. 05
Sizilien Aug. 03
Griechenland Aug. 01
Ithaka-Peloponnes 97
USA: 1980+1990+2000
Städtetrips:
Davos/Sils 07
Prag Juni 06
Lissabon/Sintra 99
III Zu Wim Wenders
IV Film und Kindheit
V Mitschüler/Schulen
VI Germanistica


Antikes Theater von TAORMINA

Quelle: http://picasaweb.google.com/lh/photo/YPj-dHVHrnMFdAKU2rawUQ  


Chronologischer Reisebericht


Mittw. 13.8.2003:


Der Hinflug von Stuttgart verläuft über Rom-Fiumicino. Am kleinen Flughafen von Catania erfahren wir am Miet­wa­gen­schal­ter, daß der über DER­TOUR vorbestellte und vorbezahlte Wagen leider nicht verfügbar sei, nur ein auf­preis­pflich­ti­ger Peu­geot 307 aus einer höheren Ka­te­go­rie. Un­ter dem Zeitdruck, mit dem sicherlich auch der HERTZ-Angestellte rech­net, müs­sen wir auf das kleinere wendigere Auto ver­zich­ten, was ich denn auch in den Berg­­städtchen und -dörfchen wie­der­holt ver­wünschen werde. - Am Stadtrand von Catania brauchen wir ei­ne gu­te Vier­tel­stun­de, um aus einem Krei­sel her­aus­zu­kommen, der von allen Seiten her zugefahren wird.


Auf meeresnahen Straßen geht’s in nördlicher Richtung gen TAORMINA, das sich dann von fern hoch über dem „Sil­ber­kap” Ho­mers zeigt. Über­haupt ist diese Küstenregion eine imaginäre ,Odyssee’-Landschaft, von der Meer­en­ge von Messina an (mit Skyl­la und Charybdis) über die Si­re­nen­bucht bei Taormina bis zu den weiter südlich bei Aci Trez­za stehenden Klip­pen, die man als die von Polyphem vom Ätna herab ge­schleu­der­ten Fels­bro­cken deutet. Goe­the begann denn auch 1787 in Ta­or­mi­na über ein ,Nausikaa’-Drama nachzusinnen. – Im kleinen Ho­tel „Vel­lo d’O­ro” haben wir für drei Über­nach­tun­gen und ausnahmsweise einmal mit „Halbpension” gebucht. An den 15 bis 20 Tischen sit­zen meist die­sel­ben Leu­te vor der­sel­ben Wein­fla­sche, von der mancher gerade einmal abendlich ein Glas zu sich nimmt. Ein noch jun­ger Pen­si­o­nist ne­ben mir summt und brummt Tag für Tag wäh­rend des Es­sens etwas vor sich hin, an einem anderen Tisch lä­chelt ein jun­ges Paar meist stumm und lieb vor sich hin, und hin­ten am Kat­zen­tisch blickt eine ältere Dame in­te­r­es­siert in die Runde, in der sich auch einige Dau­er­ba­der be­fin­den. Das terrassenförmig an­ge­leg­te Ho­tel ent­hielt einst im Un­ter­ge­schoß ein Keramikatelier und wurde von die­sen Künst­lern und dem di­lettierenden Hoteleigner mit Dut­zen­den von Skulp­tu­ren, Ge­mäl­den und Zieraten aus­ge­stat­tet.

   Wir gehen noch hinunter zum Corso. Welch ein Gewühl! Nur gut, daß wir für die beiden folgenden Tage Ab­ste­cher nach Messina und zum Ätna ge­plant haben. Einzigartig in Europa soll der arabischer Wehrturm aus dem 10. Jh. sein, der in einen späteren Palazzo eingemauert und so glück­lich er­hal­ten wurde. Ähnliches kennt man von an­ti­ken Tempeln, die wie der Minerva-Tempel in Syracus überdauerten, weil die Säulen und an­de­re Bau­tei­le in christ­li­che Kirchen in­te­griert werden konnten.


Do. 14.8.03:


Als erstes suchen wir das griechisch-römische Theater auf dem höchsten Punkt Taorminas auf, das Blicke über Meer und Stadt bis hin zum Ät­na ge­währt. Goethe, der den Ausblick und die Einbettung des Theaters in eine na­tür­li­che Mulde be­wun­der­te, verfing sich beim Rückweg in ei­nem Boll­werk aus Aga­ven, von denen hier noch ei­ni­ge zu finden sind. - Im Nor­man­nen-Dom aus dem 12. Jh., den mächtige Mag­no­lien­bäu­me um­ste­hen, er­in­nert uns das Gebälk der Decke an die nor­man­ni­schen und bretonischen Kirchendecken; und in Details der Por­tal­fas­sade noch spe­zi­el­ler an Prousts Il­liers-Com­bray.

- 2 -
ZurückWeiter
Top
http://www.fleig-fleig.de/