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SEVILLA: Kathedrale und Archivo General de Indias (Mitte rechts)



Bartolomé de Las Casas (*um 1484 †1566)
Ölporträt aus dem 16. Jh. (Archivo General de Indias)

Quellen: www.barcelo.com/BarceloHotels/de_DE/Images/65-out-views-hotel-barcelo-renacimiento20-109758.jpg   http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/db/Bartolomedelascasas.jpg


Do. 21.9.06:


Heute wollen wir SEVILLA einen Besuch abstatten, der „Haupt­stadt Afrikas”, wie die Nordspanier spot­ten. Über die Autobahn erreichen wir An­da­lu­si­ens Ka­pi­ta­le schon nach 20 Minuten. Auf der Su­che nach einem Park­platz fah­re ich ver­se­hent­lich ei­nem Stadtbus auf dessen Son­der­spur hin­ter­her und ge­lan­ge so unver­se­hens zu ei­ner Tiefgarage un­weit der Ka­the­dra­le. Zu­erst aber betreten wir das in ihrer Nähe lie­­gen­­de, in der vormaligen Wa­ren­bör­se „La Lon­ja” 1785 gegründete Archivo Ge­ne­ral de Indias, um uns die Dauerausstellung zu Ko­lum­bus und sei­ner Zeit an­zu­se­hen.

    Platz ge­­fun­­den ha­ben in den öffentlich zugänglichen Ausstellungsräumen dieses „Indienarchivs” respektive Amerika-Archivsallerlei Na­vi­ga­ti­ons­ge­rä­te, Waf­fen, Schiffs­mo­del­le, repräsentative Tausch- und Raubgüter sowie in Fotokopie Dokumente wie die da­ma­li­gen Weltkarten, darunter die von Juan de la Co­sa. Der Haupt­ak­zent aber liegt hier einseitig auf den christlich-zi­vi­li­sa­to­ri­schen Wohl­ta­ten der Spa­ni­er; so kann man einiges über die neuerrich­teten In­di­o­sied­lun­gen er­fah­ren, aber so gut wie nichts über die systematische Ausbeutung und De­zi­mie­run­g der Ureinwohner. In engeren (höfischen) Kreisen be­kannt mach­te dies ja schon der in Se­villa ge­bo­re­ne Las Ca­­sas; vor seinem Beitritt zum Dominikanerorden selber Konquistador und Sklavenhalter, setzte er sich über Jahr­zehn­te hin für die Abschaffung der Skla­ve­rei und ih­rer bar­ba­ri­schen Prak­ti­ken ein: Indios ab 14 Jah­ren etwa, die nicht ei­­ne be­stimm­te Men­ge Gol­des an die – we­gen der Re­con­qui­sta päpstlich ge­fei­er­ten – „ka­tho­li­schen Kö­ni­ge” ab­lie­fern konn­ten, wur­den die Hän­de ab­ge­hackt und verbluteten oft, da sie so­gleich nach ih­rer Be­stra­fung fortgejagt wurden. Über die­se Tatsachenberichte, die bis in un­sere Zeit oft als „Schwar­ze Le­gen­de” abgetan wur­den, kann man sich si­cher­lich in dem für die Forschung ein­ge­rich­te­ten Ne­ben­gebäude des Ar­chivs un­ter­rich­ten (The Mem­o­ry of the New World”) und viel­leicht auch in der ei­nen oder anderen für ein breiteres Publikum be­stimm­ten Son­der­aus­stel­lung.


Bei der gegenüberliegenden Ka­the­dra­le Santa María de la Sede und ihrem mehr als doppelt so hohen Glo­cken­turm „La Gi­ral­da” finden sich in ei­nem fort Tou­ri­sten­grup­pen ein. Die re­la­tiv nie­drige spätgotische Hallenkirche wirkt von außen eher wie ein Stadtpalais, offenbart dann aber einen geradezu über-


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